Sechszeiler 1 – 6, 2017
glassine, coloured paper on paper, 2017 6-part series
I 96 x 66 cm
II 66 x 46 cmIII 46 x 31 cm
IV 31 x 21 cm
V 21 x 13,5 cm
VI 15,5 x 10,5 cm
Björn Streeck
About the work
hier sechs es als sich sieht
sieht hier sechs es als sich
es als sich sieht hier sechssich sieht hier sechs es als
als sich sieht hier sechs es
sechs es als sich sieht hier
sechs mal als sich sieht hier
hier sechs mal als sich sieht
als sich sieht hier sechs mal
sieht hier sechs mal als sich
sich sieht hier sechs mal als
mal als sich sieht hier sechs
mal wie sich sieht hier sechs
sechs mal wie sich sieht hier
sich sieht hier sechs mal wie
hier sechs mal wie sich sieht
sieht hier sechs mal wie sich
wie sich sieht hier sechs mal
wie mich sieht hier sechs mal
mal wie mich sieht hier sechs
sieht hier sechs mal wie mich
sechs mal wie mich sieht hier
hier sechs mal wie mich sieht
mich sieht hier sechs mal wie
mich sieht fast sechs mal wie
wie mich sieht fast sechs mal
fast sechs mal wie mich sieht
mal wie mich sieht fast sechs
sechs mal wie mich sieht fast
sieht fast sechs mal wie mich
faßt fast sechs mal wie mich
mich faßt fast sechs mal wie
sechs mal wie mich faßt fast
wie mich faßt fast sechs mal
mal wie mich faßt fast sechs
fast sechs mal wie mich faßt
sechs es als sich hier sieht
sieht hier sechs mal wie sich
sechs mal wie mich fast faßt
Oskar Pastior
fortschreitender metabolismus in einer sestine
Björn Streecks Sechszeiler ähneln sechszeiligen Gedichten. In der strengen Gattung der Sestine kehren in den sechs Versen der Strophen einzelne Wörter und Reime auf vorher festgelegte, komplexe Weise wieder.
Streecks Bilder spielen etwas freier mit Form- und Farbwiederholungen, jedoch geht es auch hier um ein Gleichgewicht zwischen der Einhaltung formaler Konsequenz und freier Assoziation und Weiterentwicklung der Einzelformen.
In jedem der ‚Verse‘ der Bild-Sechszeiler halbiert sich das Format, wodurch sich Bedingungen und Anforderungen an die Bildgestaltung verändern, während das Ganze durch wiederkehrende Motive zusammengehalten wird.
Viele Formen bleiben vollkommen abstrakt, in einigen jedoch werden konkrete Bedeutungen erkennbar. Es können Blumen, Gesichter oder Hände ausgemacht werden, die sich aber nicht zu einem sinnvollen Narrativ zusammensetzen lassen. Die Bilder scheinen sich bewusst einer Eindeutigkeit zu entziehen und deuten durch historische Stilverweise eine konkretere Bedeutungsebene nur an.
Diese Zitate kann man ebenso wie die konkreten Bildmotive einerseits ironisch verstehen, während sie andererseits auch die ernste Frage nach dem Wesen von Bildern und ihren Möglichkeiten von Kommu- nikation stellen.
Text: Torsten Korte
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